Stiftungen und KI? Perspektiven und Diskussionen für den gemeinnützigen Sektor
Nachdem algorithmisch gesteuerte Systeme nach und nach – fast unbemerkt – eingesetzt wurden, erlebt das Thema „Künstliche Intelligenz“ vor dem Hintergrund der technischen Entwicklungen eine neue Qualität der Diskussion und forciert die Debatte um die fortschreitende Digitalisierung sämtlicher Lebensbereiche. Betroffen von dieser Entwicklung sind nicht nur Industrie, Gewerbe oder Administration, sondern auch die Kultur und der gemeinnützige Sektor. Dazu gibt es seit kurzen vereinzelte Förderprogramme, Akteure und z.T. schon längerfristige Überlegungen einzelner Akteure.
Die mittlerweile frei verfügbaren KI-Anwendungen haben eine breite Auseinandersetzung mit rechtlichen, ethischen, ästhetischen und nicht zuletzt kommerziellen Fragestellungen ausgelöst. Die für den gemeinnützigen Sektor in seiner gesamten Breite und Vielfalt entstehenden Fragestellungen und Lösungsansätze können vielfältig sein und reichen von der Entwicklung gemeinnütziger und auf Open-Source-Basis entwickelter Anwendungen bis hin zu Entscheidungsfindungen (etwa bei Fördermaßnahmen von Stiftungen) auf KI- Basis.
Für die Buchreihe „Beiträge zur Theorie, Geschichte und Praxis der Stiftung“ suchen die Herausgeber Beiträge, die sich mit den unterschiedlichen Dimensionen von KI im gemeinnützigen Bereich auseinandersetzen. Dabei soll die Diskussion explizit nicht auf Stiftungen beschränkt sei, sondern schließt bewusst den gesamten gemeinnützigen Sektor, alle Rechts- und Tätigkeitsformen sowie Tätigkeitsfelder ein.
Bei Ihren Bearbeitungen kann es sich ebenso um die Vorstellung von Best-Practice-Beispielen handeln (Design und Reflexion von Praxiserfahrungen, Förderprogrammen), wie um die Diskursivierungen relevanter (etwa rechtlicher oder ökonomischer) Fragestellungen. Auch Blicke auf Lösungen und
Diskussionen im Ausland sind willkommen.
Die Herausgeber gehen angesichts der aktuellen Diskussionslage von Beiträgen im Spannungsfeld von Essay und wissenschaftlichem Beitrag aus. Um Themendopplungen zu vermeiden, bitten wir um eine kurze Mail mit einem Themen-/Titelvorschlag und drei bis vier Sätzen zu Inhalt und Zielrichtung. Die fertigen Beiträge sollten 5.000 bis 15.000 Zeichen nicht überschreiten und bis zum 6.11.2023 vorliegen. Das Buch soll zeitnah erscheinen.
Für angenommene Beiträge wird ein Anerkennungshonorar von 150 € gezahlt.
Vorschläge bitte an: schriftenreihe-stiftung@gmx.de. Eine zeitnahe Reaktion wird garantiert.
Die Reihe „Beitrage zur Theorie, Geschichte und Praxis der Stiftung“ erscheint seit 2018 im Leipziger Universitätsverlag. Die Reihe möchte einen Beitrag zum Themenfeld Stiftung und Gemeinnützigkeit leisten.
Bislang sind drei Bände erschienen: Thomas Adam: Stiften in der DDR (2018);
Michael Grisko: Praktisches Stiftungsmanagement (2020) und Gregor Roth/Almuth Werner (Hg.): Wirtschaftliche Betätigung gemeinnütziger Stiftungen, Vereine und Gesellschaft
(2021).
Die Herausgabe der Schriftenreihe wird unterstützt durch die Hilde-und-Olaf- Werner Stiftung zur Förderung des Stiftungswesens.
Die Herausgeber:
Prof. Dr. Michael Grisko, ist Literatur- und Medienwissenschaftler und
Kulturmanager (Schwerpunkt Stiftungswesen), der nach Stationen an der Universität Kassel, ZDF/3sat-Kulturzeit (Berlin) und der Leitung des Buddenbrookhauses (Lübeck) seit 2022 Geschäftsführer der Richard Borek Stiftung in Braunschweig ist. Im Wintersemester 2022/23 wurde er zum Honorarprofessor am Fachbereich Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt ernannt.
Dr. Almuth Werner, ist Juristin. Nach der Promotion zum Dr. jur. (FAU Erlangen-Nürnberg) mit einer Arbeit zur Zustiftung (Nomos 2003) war sie zunächst als Verbandsgeschäftsführerin, danach in leitender Funktion am Abbe-Institut für Stiftungswesen an der FSU Jena tätig und zugleich Schriftleiterin der „Zeitschrift für Stiftungs- und Vereinswesen“ (ZStV/Nomos). Seit Januar 2014 ist Dr. Almuth Werner für die eureos gmbh steuerberatungsgesellschaft rechtsanwaltsgesellschaft in Leipzig tätig, seit Juli 2019 als Partnerin und seit demselben Jahr als ehrenamtliche Geschäftsführerin des Zentrums für Non Profit Recht Mitteldeutschland im Institut für Steuerrecht der Juristenfakultät der Universität Leipzig.